Kurzbericht über den Online-Workshop:
Grenzüberschreitende Zusammenarbeit beim Wolfsmanagement in der deutsch-niederländischen Grenzregion
9. Dezember 2021, Universität Osnabrück, 14:00 - 17:00 Uhr.

Programm
14:00 - 14:10: Begrüßung und kurze Einführung in das Projekt (Alfons Uijtewaal, Stiftung Huize Aarde)
14:30 - 15:00: Präsentation (siege Folien) der Projektergebnisse mit Fragen und Antworten (Andrea Lenschow, Universität Osnabrück)
15:10 - 15:50: Präsentationen aus der Praxis mit Fragen und Antworten
(a) Ecosim, ein Simulationsspiel über die Auswirkungen der Rückkehr großer Tiere wie des Wolfes auf Politik und Management, von Constant Swinkels, Crossbill Guides Foundation.
(b) Methoden zur Vorbeugung von Wolfsbeeinträchtigungen durch die Nutzung von Wissen über das Verhalten von Tieren, von Diederik van Liere, Cabwim Wildlife Forschung und Beratung.
16:00 - 16:50: Plenardiskussion über Möglichkeiten der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit
16:50 - 17:00: Schlussfolgerungen und Perspektiven

Kurzbericht
Wölfe überschreiten Grenzen. Die meisten niederländischen Wölfe sind zum Beispiel Einwanderer aus Deutschland. Aufgrund dieser grenzüberschreitenden Mobilität ist eine wirksame grenzüberschreitende Zusammenarbeit erforderlich, um die Herausforderungen zu bewältigen. In der Praxis scheint es jedoch nur wenig grenzüberschreitende Zusammenarbeit in dieser Hinsicht zu geben.

Während des Treffens wurden vier Haupthindernisse für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Wolfsmanagement diskutiert:

1. Allgemeine Probleme beim Wolfsmanagement
Es wird angenommen, dass sich die meisten Wölfe normal verhalten, aber in der Praxis verhalten sich einzelne Wölfe atypisch und verursachen die größten Probleme. Es hat sich auch gezeigt, dass dieses atypische Verhalten kein Zufall ist, sondern von den Eltern vererbt wird. Wölfe müssen erzogen werden und das bedeutet auch, dass sie schlechte Erfahrungen mit Menschen machen müssen. Bislang ist die Bereitschaft, geeignete Hilfsmittel einzusetzen, jedoch gering, da der Fokus immer auf Zäunen und Hütehunden liegt. Das Verhalten der Wölfe muss beobachtet werden und das Wissen über problematische Wölfe im Grenzgebiet muss grenzüberschreitend ausgetauscht werden. Siehe weiter Van Liere et al. 2021.

2. Die besondere Situation in den Niederlanden
Dort ist der Wolf noch neu und die Menschen beginnen gerade erst, sich mit dem Problem zu befassen. Außerdem bleibt ein junger Wolf aufgrund der geringen Größe der Niederlande in der Regel nur für kurze Zeit in einer Region und zieht dann weiter, so dass sich das Problem verlagert hat.

3. Unterschiedliche Erfahrungsstufen
Die begrenzte Erfahrung in den Niederlanden bedeutet auch, dass die Akteure in Deutschland das Gefühl haben könnten, nicht von dem Austausch mit den Niederlanden profitieren zu können, weil sie glauben, dass sie viel weiter sind als sie.

4. Benötigter Aufwand
Der allgemeine Aufwand für die Zusammenarbeit ist ebenfalls ein Problem. Erschwerend kommt hinzu, dass das Wolfsmanagement in Deutschland sehr dezentral organisiert ist, was bedeutet, dass es zu viele relevante Ansprechpartner gibt. Im Gegensatz dazu ist das Management in den Niederlanden viel zentralisierter.

Für weitere Informationen, siehe den vollständigen Bericht uber Euregio-Projekt Healthy Planet 2021: "Kommunikation und Zusammenarbeit für eine bessere Biodiversität in der Grenzregion zwischen Niedersachsen und den Niederlanden am Beispiel des Wolfsmanagements".